Zum Glück brauche ich Geld
Sonst würde ich noch mehr Dinge umsonst machen, für die ich eigentlich entlohnt werden müsste
Es war mir schon immer ein Anliegen, meine Zeit wie eine gemischte Tüte zu gestalten: Ich scheute mich stets vor Ausschließlichkeit! Keine beste Freundin, kein Lover, kein Job - niemandem gelang es, meine volle Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich verteile sie lieber, gebe mich in einem Moment dem einen, im nächsten dem anderen hin. Es gibt so unendlich viele Dinge, denen ich Wert beimesse, dass ein Tag schnell zu kurz, das Leben dafür aber sehr bunt wird. Weil mir aber so vieles Spaß macht, fällt es mir schwer, die Linie zwischen Vergnügen und Arbeit zu ziehen.
In der Gesellschaft, in der wir gerade leben, wird der höchste Wert der Lohnarbeit beigemessen, dabei erscheint es auf den ersten Blick willkürlich, welcher Wert das ist. Auf den zweiten Blick fällt auf: Dinge, die sonst auch unbezahlt erledigt werden (Pflege oder Care-Arbeit), sind weniger wertvoll, vor allem dann, wenn sie von Frauen getan werden. Dieses Mindset habe ich zutiefst verinnerlicht - ich würde glatt alles umsonst machen, weil es mir ja Freude macht, weil ich es wichtig finde, weil ich es aus Solidarität tue.
Mit den drei Kindern ist Zeit ein knappes Gut und es ist umso ärgerlicher, wenn Arbeit ohne Wert oder Wertschätzung bleibt, so wie es mir eben wieder passiert ist.
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